Bei einem Frühstück im Bundestag präsentierten die Fachverbände des Kinder- und Jugendreisens ihre Politikziele. Sie betonten, dass Reisen weit mehr als Erholung sind und entscheidend zu Persönlichkeitsentwicklung, Bildungserweiterung und gesellschaftlicher Vernetzung beitragen. Gefordert wurden einheitliche Qualitätssiegel, ein barrierefreier Zugang für jedes Kind sowie der konsequente Abbau komplexer bürokratischer Abläufe. Diese Maßnahmen sollen nationale und grenzüberschreitende Gruppenreisen allen Jugendlichen sicher, inklusiv und pädagogisch hochwertig zur Verfügung stellen dauerhaft gerecht für alle.
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Vielfältige Gruppenreisen stärken Teamfähigkeit und interkulturelles Verständnis junger Menschen
Bei einem parlamentarischen Frühstück erläuterten die Verbände die herausragende Bedeutung von Kinder- und Jugendreisen als grundlegendes Bildungsinstrument. Sie hoben hervor, dass solche Reisen jungen Menschen in sicherem Rahmen Selbstständigkeit, Teamfähigkeit und interkulturelle Sensibilität vermitteln. Darüber hinaus würden digitale Fertigkeiten, soziale Verantwortung und ökologisches Bewusstsein gleichermaßen gefördert. Diese interdisziplinäre Lernumgebung statt reiner Freizeitgestaltung schaffe essenzielle Kompetenzen, die erforderlich sind, um sich den vielfältigen Herausforderungen einer zunehmend vernetzten und ökologisch komplexen Welt erfolgreich zu stellen.
Pädagogische Qualität und Sicherheit durch etablierte Zertifizierungssysteme dauerhaft gewährleistet
Die Verbände präsentieren ihre Siegel als umfassendes Instrument der Qualitätssicherung, das alle Aspekte pädagogischer Reisen regelt: genaue Auswahl- und Schulungsprozesse für Betreuer, verpflichtende Prüfung von Unterkünften und evaluierte Lehrmodule. Dank klarer Standards und definierter Kontrollen bietet das System maximale Transparenz und Verlässlichkeit. Durch wiederkehrende Audits, Fortbildungspflichten und systematische Weiterentwicklungen bleibt das Siegel stets aktuell und gewährleistet langfristige pädagogische und sicherheitstechnische Qualität.
Teilhabemöglichkeiten ausbauen: Sozial benachteiligten Jugendlichen bundesweit dauerhaft Perspektiven eröffnen
Wichtige Grundlage für eine inklusive Gesellschaft ist die Absicherung gleicher Chancen bei Kinder- und Jugendreisen. Finanzielle Barrieren erschweren derzeit vielen Familien die Teilnahme, bürokratische Abläufe sind zu komplex. Die Verbände fordern daher klare, bundesweite Vorschriften, die Zuschüsse erleichtern und Verwaltung reduzieren. Damit soll sichergestellt werden, dass kein Kind und kein Jugendlicher aufgrund sozialer oder ökonomischer Belastungen von Bildungs- und Austauschreisen ausgeschlossen wird und echte Teilhabe möglich ist und Gerechtigkeit gesichert.
Ausbau Bildungs und Teilhabepaket ermöglicht bundesweit barrierefreie Jugendgruppenreisen jährlich
Die Fachverbände befürworten die Ausweitung der Reisegutscheine und eine Anpassung des Bildungs- und Teilhabepakets, um Kindern und Jugendlichen jährlich eine betreute Gruppenreise zu ermöglichen. Mit kontinuierlicher finanzieller Förderung werden Familien bei der Organisation von Sprachferien, Klassenfahrten und Ferienlagern entlastet. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, finanzielle Hürden zu reduzieren, Chancengleichheit herzustellen, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und Teilnehmerinnen sowie Teilnehmer in ihrer sozialen und interkulturellen Entwicklung zu fördern.
Attraktive Standards sichern: Jugendunterkünfte nachhaltig sanieren und Mobilität fördern
In zahlreichen Ferienheimen für junge Menschen verhindern akuter Instandsetzungsstau und veraltete Ausstattung optimale Betreuungsbedingungen und kindgerechte Unterbringung. Barrierefreie Zugänge, breite Flure und schwellenfreie Türen schaffen inklusive Zugänglichkeit. Nachhaltige Modernisierungen mit Ökostrom und Luft-Wasser-Wärmepumpen senken Betriebskosten und Umweltbelastung langfristig. Ergänzend dazu ist der Ausbau von Rufbussen, Mitfahrgelegenheiten und Bürgerbussen im ländlichen Raum erforderlich, um zeitlich flexible und barrierefreie Mobilität für Gruppen in allen Regionen Deutschlands zu realisieren.
Auslands- und Inlandsfahrten bundesweit finanziell verbindlich im Curriculum verankern
Die Verbände des Kinder- und Jugendreisens fordern eine gesetzlich verankerte Integration von Klassenfahrten in alle Schulsysteme. Verbindliche Standards für Organisation, pädagogische Begleitung und Evaluation sollen eine gleichbleibend hohe Qualität ermöglichen. Professionell geschulte Betreuer und eine gesicherte Finanzierungsstruktur gewährleisten die Umsetzung. Fahrten im In- und Ausland werden damit zu einem festen Bestandteil der Curricula. Sie verbinden fachliche Lernziele mit interkulturellem Austausch, schulen soziale Kompetenzen und fördern die Persönlichkeitsbildung nachhaltig.
Ehrenamtliche Arbeit stärken durch transparente Prozesse und finanzielle Unterstützung
Schlanke Prozesse und der Abbau bürokratischer Hürden sind essenziell, um Familien, Träger und ehrenamtlich Tätige zu entlasten. Eine angemessene finanzielle Würdigung des Ehrenamts sowie zielgerichtete Förderprogramme steigern Anreiz und Nachhaltigkeit des Engagements. Die Verbände befürworten praxisnahe Lösungen, die Verwaltungsaufwand reduzieren, Genehmigungsverfahren beschleunigen und Ressourcen freisetzen. So entsteht mehr Raum für pädagogische Arbeit, gemeinschaftliche Projekte und die nachhaltige Förderung des Gemeinwesens.
Jugendreiseverbände: Pauschalreiserecht soll gesetzlich spezifische Gruppenbedürfnisse endlich umfassend berücksichtigen
Die in der Verbändekonferenz präsentierte Forderung zielt auf eine gezielte Änderung des Pauschalreiserechts ab, um Betreuungs- und Sicherheitsstandards für Kinder- und Jugendgruppenreisen festzuschreiben. Vorgeschlagen werden klare Vorgaben zur pädagogischen Qualifikation, einheitliche Versicherungspolicen sowie großzügige Stornorechte bei unvorhergesehenen Ereignissen. Diese gesetzlichen Anpassungen sollen rechtliche Grauzonen beseitigen, Veranstaltern verbindliche Rahmenbedingungen liefern und Jugendlichen verlässliche, gut abgesicherte Reiseerfahrungen ermöglichen. Außerdem schaffen sie transparente Vorgaben, stärken sozialen Zusammenhalt und schützen junge Menschen vor Risiken.
Schulfahrten fest im Lehrplan verankern für interkulturelle soziale Kompetenz
Vertreter des Kinder- und Jugendreisens setzen sich für verbindliche politische Rahmenbedingungen ein, die bundesweite Mindeststandards für pädagogische Qualität, barrierefreien Zugang und ökologische Nachhaltigkeit bei organisierten Reisen verbindlich festlegen. Sie unterstreichen die Rolle von außerschulischen Gruppenfahrten als Lernumfeld, in dem Jugendliche Selbstständigkeit, Empathie und interkulturelle Kompetenzen entwickeln. Ein politisches Bekenntnis mit klaren Fördermechanismen und verlässlicher Finanzierung ist nach Ansicht der Verbände essenziell, um diese Bildungsform langfristig zu sichern und zugänglich machen.

