Die East Side Gallery ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Sie ist ein Zeichen für die Vergangenheit Berlins und eine Anlaufstelle für Künstler, Kunstliebhaber und Menschen, die sich über die Mauer informieren möchten.
Die East Side Gallery – Erinnerung an die Berliner Mauer
Es gibt heute noch viele Menschen, die sich daran erinnern können, wie es war, als die Berliner Mauer die Stadt noch in zwei Teile geteilt hat. Unzählige Geschichten gibt es aus den Zeiten von Ost und West. Verzweifelte Menschen, die einst versucht haben, die Mauer zu überwinden, Familien, die durch den Mauerbau voneinander getrennt wurden – die Liste der Geschichten ist lang.
Heute erinnert vor allem die East Side Gallery daran, wie hoch die Mauer tatsächlich war. Dies ist ein Teil der Geschichte, den man nicht vergessen sollte. Als 1989 schließlich bekannt wurde, dass die Berliner Mauer eingerissen wird, haben sich zahlreiche Menschen auf den Weg gemacht und kamen aus der ganzen Welt. Sie haben zu verschiedenen Werkzeugen gegriffen und die Mauer zerstört. Der offizielle Abriss sollte noch ein wenig dauern, denn erst ab Mitte 1990 ging es hier richtig los.
Allerdings zeigte sich schnell, dass die Erinnerungen erhalten bleiben sollten. Für diesen Zweck wurde darauf hingewiesen, dass Mauerabschnitte bestehen bleiben sollten.
Insgesamt 50 km hat die Berliner Mauer eingenommen, inzwischen stehen noch einige Teile. Dazu gehört auch die East Side Gallery. Sie hat eine Gesamtlänge von 1,3 km und ist damit der längste bestehende Abschnitt. Sie befindet sich zwischen dem Ostbahnhof und der Oberbaumbrücke.
Mehr Informationen über die East Side Gallery
Künstler aus Ost- und Westberlin haben eine Initiative gegründet und die East Side Gallery ins Leben gerufen. Durch ihre Länge ist sie zum längsten Wandbild geworden, das es auf der Welt gibt.
Die Open-Air-Galerie ist sehr gut besucht und zwar das ganze Jahr über. Die Künstler haben schließlich 1990, im Frühjahr, damit angefangen, die Mauerstücke zu bemalen. Begonnen wurde erst auf der östlichen Seite. Nach und nach kamen immer mehr Künstler dazu und zwar nicht nur aus Deutschland. Tatsächlich stammten die Künstler aus insgesamt 21 Nationen. 118 Menschen haben dabei geholfen, die East Side Gallery zu gestalten.
Die Bilder selbst haben alle ein Thema: Es geht um die Situation in Berlin, nachdem die Mauer gefallen ist. Zudem war Berlin zur damaligen Zeit stark geprägt von politischen Veränderungen. Auch diese Themen wurden aufgegriffen.
Das bemalen der Berliner Mauer hat dafür gesorgt, dass die Künstler besondere Inspirationen bekommen haben. Sie haben damit angefangen, auch andere Szenen aufzugreifen und so finden sich an der East Side Gallery sogar Bilder, die durch den Kalten Krieg inspiriert wurden.
Als der Mauerstreifen 1990 fertiggestellt wurde, erfolgte auch direkt die Durchführung vom Denkmalschutz. Wenn es zu Veränderungen an der Mauer kommen soll, dann ist es notwendig, sich an die Berliner Denkmalbehörde zu wenden und diese Änderungen zu beantragen.
Die East Side Gallery und das Wetter
Die East Side Gallery ist natürlich dem Wetter zu jeder Jahreszeit ausgesetzt. Während dies in den Anfängen relativ problemlos war, zeigten sich nach und nach die ersten Schwierigkeiten. So zeigte sich über die Jahre hinweg, dass die Kunstwerke stark unter der Feuchtigkeit sowie dem Wechsel aus Wärme und Kälte gelitten haben. Dadurch, dass sich die East Side Gallery direkt an einer großen Straße befindet, haben auch die Abgase einen Einfluss auf die Mauer. Zudem gibt es immer wieder Zerstörungen durch Graffiti.
Das Erhalten der East Side Gallery machte sich daher Kani Alavi zu seiner Aufgabe. Er gründete einen Verein, der die Sanierung sowie den Erhalt der Berliner Mauer sicherstellen möchte. Teil des Vereins sind unter anderem auch Künstler, die bereits damals an der Gestaltung der East Side Gallery beteiligt waren.
Der Verein ist aktiv dabei, die East Side Gallery zu schützen. So wurde beispielsweise bereits 2000 eine Restaurierung der Bilder angestrebt, die besonders stark unter den äußeren Einflüssen zu leiden haben. Dafür wurde erst einmal eine Glättung der Betonflächen vorgenommen.
Nach der Durchführung der Glättung kam es zur Anwendung von einem speziellen Lack. Der Lack soll nicht nur die Bilder schützen. Er ist auch so konzipiert, dass sich Graffitis einfacher wieder entfernen lassen. Dennoch bleibt der Ärger mit den Verschmutzungen durch die selbst ernannten Graffiti-Künstler. Wer sich erwischen lässt, der muss mit empfindlichen Strafen rechnen.
Die Sanierung geht weiter – die East Side Gallery wird wieder aufgebaut
Eine der wohl größten Veränderungen an der East Side Gallery erfolgte im Jahr 2006. Auf Höhe der O2-World, auf der gegenüberliegenden Seite, erfolgte der Bau von einer Anlegestelle für Schiffe. Nachdem diese fertiggestellt wurde, erfolgte der Bau von einem Durchbrauch im Bereich der East Side Gallery.
Drei Jahre später wurde dann die komplette Sanierung in Angriff genommen. Die Gelder für die Sanierung wurden durch den Senat zur Verfügung gestellt. Auch Lottogelder flossen mit hinein. Mehr als 2 Millionen Euro wurden an dieser Stelle investiert. Dafür wurde die Galerie in Teilen gesperrt. Nachdem die Sanierung fertiggestellt wurde, gab es eine Wiedereröffnung. Diese erfolgte ebenfalls im Jahr 2009.
Das Problem bei der Instandhaltung war, dass die Bilder nicht erhalten werden konnten. Diese mussten abgestrahlt werden. Um die East Side Gallery jedoch wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen, wurden die Künstler beauftragt, die Bilder noch einmal zu erstellen. Dies gelang auch zu großen Teilen. 106 Bilder mussten abgestrahlt werden. Von den 106 Bildern wurden immerhin 100 Stück wieder hergestellt und zwar durch die Künstler, die sie auch damals schon gemalt haben.
Probleme mit den Künstlern – warum malten nicht alle ihre Bilder neu?
Interessant ist die Frage, wieso nicht alle Künstler bereit waren, ihre Bilder noch einmal auf die East Side Gallery zu zeichnen.
Eines der wohl größten Probleme lag in der Bezahlung der Künstler. Zwar haben diese eine Aufwandsentschädigung bekommen. Allerdings waren nicht alle Künstler mit dem angebotenen Betrag zufrieden. Längst haben sie sich darüber geärgert, dass sie an den Gewinnen, die durch die East Side Gallery in die Kassen der Stadt gespült wurden, nicht beteiligt werden. Aus diesen Gründen konnten nicht alle Künstler gewonnen werden.
Hotels in der City – nahe an der East Side Gallery
Die Lage der East Side Gallery direkt am Berliner Ostbahnhof sorgt dafür, dass die Sehenswürdigkeit sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.Gerade Besucher der Stadt, die ein großes Interesse daran haben, die Mauerabschnitte zu besichtigen, suchen sich jedoch gerne Hotels in der Nähe. Diese finden sich rund um den Ostbahnhof.
Wer noch ein wenig mehr im Zentrum wohnen möchte, der kann auch seinen Blick auf die Region rund um den Alexanderplatz wenden. So gibt es hier einige Hotels, die trotz guter Lage noch faire Preise zu bieten haben. Neben dem Motel One gehören dazu auch das IntercityHotel am Ostbahnhof oder das Hotel ibis.
Von der East Side Gallery aus ist es nicht weit zu den Anlegern, bei denen die Rundfahrten mit dem Schiff starten. Hier werden mit dem Schiff die verschiedenen Sehenswürdigkeiten von der Wasserseite aus angefahren und können hier besichtigt werden. Gerade in der Sommerzeit sind die Schifffahrten jedoch stark frequentiert. Es kann sich lohnen, sich die Tickets schon einige Zeit vorher zu kaufen und so direkt auf das Schiff gehen zu können.
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